Rahmennummern
Die Rahmennummer ist die üblichste Kennzeichnung, mit der Herstellende schon ab Werk ihre Fahrräder unterscheidbar machen. Für die Polizei ist sie eines der wichtigsten Fahndungsmerkmale. Aber was taugt sie in der Diebstahlprävention?
Zunächst einmal:
Die Rahmennummer sollte daher immer auf dem Kaufbeleg eines Händlers vermerkt sein. Sie sollten diesen Kaufbeleg sorgfältig und leicht auffindbar in Ihren Unterlagen archivieren. Auch ein Fahrradpass ist hilfreich, um neben den Merkmalen des Rades die Rahmennummer und die Fahrradcodierung zu notieren.
Zu ihrer Geschichte
Die Fahrradhersteller begannen schon früh, die von ihnen hergestellten Räder mit fortlaufenden Nummern zu kennzeichnen.
Ab Rahmennummer 1 wurde fortlaufend weitergezählt.
Früher konnte man noch aus dieser fortlaufenden Seriennummer das Baujahr dieses Modells ableiten.
Aber was passierte nach der ersten Million? Manche Hersteller begannen dann einfach wieder neu bei der 1.
Aufbau und Vorschriften
Die Rahmennummer besteht üblicherweise aus Buchstaben oder Ziffern. Die inzwischen zurückgezogene DIN 79100 benannte eine Länge von mindestens sechs Zeichen. Heute finden sich diese Richtlinien verteilt auf mehrere Europäische Normen, z.B. der EN 14766.
Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren.
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Demzufolge sind Fahrräder mit einer fortlaufenden, dauerhaften und gut sichtbaren Kennzeichnung zu versehen. Weder sieht die Norm vor, dass die Kennzeichnung eindeutig sein muss, noch wo diese zu erfolgen hat. Fahrradrahmen werden oft von verschiedensten Herstellern aus Osteuropa oder Asien zugekauft. Individuelle Maßanfertigungen erfolgen oft ganz ohne Rahmennummer. Dieser Teil der DIN/EN wird dabei nicht von allen Herstellern eingehalten.
Als Teil der Fahrrad-Ausrüstungsverordnung (FausrüstV→ https://www.umwelt-online.de/cgi-bin/parser/Drucksachen/drucknews.cgi?texte=0029_2D06 §9) wurde 2006 eine eindeutige Identifizierung über die Rahmennummer verlangt. Dieser Vorschlag wurde von der Fahrradindustrie als zu bürokratisch abgelehnt. Der Bundesrat verweigerte noch im gleichen Jahr die Zustimmung zu dieser Verordnung (https://dip.bundestag.de/vorgang/.../1282> |
Eine eindeutige Modellbezeichnung, wie z.B. die ISBN-Nummer bei Büchern, ist auf einem Fahrrad nicht vorgesehen. Noch viel weniger bekommen wir eine eindeutige Fahrgestellnummer, wie sie für Autos verlangt wird. Im Gegenteil fangen manche Fahrradhersteller mit jeder neuen Modellserie auch wieder neu mit der Nummer 1 zu zählen an.
Wo finde ich die Rahmennummer?
Die Platzierung der Rahmennummer ist nicht vorgeschrieben. Die in den letzten Jahren häufigste Position findet sich unter dem Tretlagergehäuse.
Auch am Steuerrohr vorne findet sich manchmal die Rahmennummer, manchmal oben, manchmal unten. Bei einigen Herstellern beliebt und recht gut auffindbar ist eine Rahmennummer im oberen Bereich des Unterrohrs.
Früher wurden Rahmennummern eingeschlagen oder eingefräst und wurden damit dauerhaft und so gut wie unzerstörbar mit dem Rahmen verbunden. In der heutigen Zeit wird die Rahmennummer manchmal nur noch auf einen Aufkleber aufgedruckt und dann hoffentlich mit dem Rahmen noch klar überlackiert. Diese Aufkleber findet man gerne irgendwo auf dem Sitzrohr.
Mit Pedelecs und E-Bikes bieten sich ganz neue Rahmenformen an, auch um den Akku anzubauen oder im Unterrohr zu integrieren. Unter Umständen findet sich die Rahmennummer gut versteckt innerhalb des abschließbaren Batteriefachs.
Manchmal findet man die Rahmennummer auch auf einer der Kettenstreben oder sogar auf den gefrästen Ausfallenden. Oder sie findet sich ganz wo anders...
Deshalb:
Machen Sie sich rechtzeitig auf die Suche nach Ihrer Rahmennummer und vergleichen Sie, ob diese mit der Nummer auf dem Kaufbeleg übereinstimmt! Wenn Sie Ihr Rad zur Fahrradcodierung bringen, dann helfen wir Ihnen gerne bei dieser Kontrolle.
Und wenn Sie die Rahmennummer nicht finden? Auch das kommt vor – nicht jedes Rad hat überhaupt eine. Umso wichtiger ist dann die Fahrradcodierung, um ein solches Rad zu kennzeichnen.
Probleme mit der Rahmennummer:
- Wie beschrieben ist die Rahmennummer selten eindeutig.
- Oftmals ist die Rahmennummer auch schlecht auffindbar.
- Bei manchen Rahmennummern werden auch Buchstaben und Ziffern gemischt, ohne dass man deren Zeichen eindeutig unterscheiden kann. B und 8, O und 0, S und 5, I und 1 – da sind Verwechslungen vorprogrammiert.
- Manchmal ist die Rahmennummer auch durch diverse Anbauteile abgedeckt – beispielsweise durch Seilzugführungen unter dem Tretlager oder durch Schlosshalter oben am Rahmen.
- Gerade unter dem Tretlager ist die Rahmennummer durch Matsch und verölten Schmutz gerne verdreckt.
- Hochwertige Rahmen verfügen oft über eine sehr robuste Pulverbeschichtung, Das ist enorm hilfreich für die Alltagstauglichkeit – aber die Rahmennummer wird dabei bis zur Unkenntlichkeit überlackiert.
- Besonders lange Rahmennummern werden gerne auf zwei oder noch mehr Zeilen umgebrochen. Wir kennen bereits bis zu fünfzeilige Rahmennummern. Wie soll eine mehrzeilige Rahmennummer in einem Fahrradpass oder bei einer Diebstahlsmeldung bei der Polizei angegeben werden?
- Unter Umständen wird eine solche Rahmennummer sogar rings um das Tretlager herum platziert. Wohl nur der Hersteller selbst weiß, was hier die tatsächliche Rahmennummer ist, wo sie anfängt und wo sie aufhört.
- Gerade auf den neuesten Rädern finden sich oft mehrere Nummern. Das eine kann dann tatsächlich eine Rahmennummer sein. Das erkennt man z.B. an einer Abkürzung wie S/N für die Seriennummer (serial number). Darüber hinaus findet sich dann auch eine Modellnummer. Diese ist hilfreich für die Logistik oder das Kassensystem beim Händler. Aber wie soll man diese Nummern unterscheiden?
- Zunehmend kommen Rahmennummern auch in Form von Barcodes oder QR-Codes auf Aufklebern. Die Haltbarkeit dieser Kennzeichnung lässt manchmal zu wünschen übrig. Sie verblassen im UV-Licht, sie sind nicht abriebfest oder lösen sich sogar ganz vom Fahrrad.
Fazit zu den Problemen mit der Rahmennummer:
Achten Sie also auf Ihre Rahmennummer, ob diese gut auffindbar und ablesbar ist. Sollte Ihr Fahrrad tatsächlich einmal gestohlen werden, so wird die Polizei ohne Angabe der Rahmennummer nicht viel anfangen können.
Wozu die Fahrradcodierung, wenn ich schon eine Rahmennummer habe?
Wenn die Problematik der Rahmennummern aus den bisherigen Erläuterungen noch nicht offensichtlich wurde, dann hier die Vorteile der Fahrradcodierung:
- Die Fahrradcodierung verweist unmittelbar zum Eigentümer.
- Die Fahrradcodierung ist deutlich platziert und auf den ersten Blick auffindbar.
- Die Fahrradcodierung sticht durch ihren farbigen Schutzaufkleber unmittelbar aus der Masse der nicht codierten Räder heraus.
- Die Fahrradcodierung bevorzugt eine deutliche Ablesbarkeit des Codes.
- Die Fahrradcodierung ist mittels Gravur oder Prägung dauerhaft mit dem Fahrrad verbunden.
- Die Fahrradcodierung passt zu Ihnen. Sie entscheiden sich proaktiv für diese individuelle Fahrradkennzeichnung, um Diebstähle zu verhindern oder bestmöglich aufzuklären.
Wir freuen uns daher darauf, Sie bei unserer nächsten Codieraktion begrüßen zu dürfen.